Tuesday, June 15, 2010

Sandboarding

So, hier mal ein Beitrag für die Sportsfreunde unter euch. Snowboarden kann ja jeder. Da ist ja Sandboarden Kindergarten. Dachten wir.Von wegen.


Motiviert hatten wir uns für einen Tag in den Dünen angemeldet. Treffpunkt in Atlantis, das klang ja schon mal exotisch. War es auch. Nur ein wenig nördlich von Kapstadt mitten im Nirgendwo betreten wir eine Welt voller weisser Sanddünen und kleiner Büsche. Darüber der blaue Himmel – klar dass das Tourikrankheit Fotographieren sofort ausbricht.


Anschliessend geht es an die Verteilung der „Sandboards“ – Board = Brett. Viel mehr ist über unsere Ausrüstung nicht zu sagen, das Highlight ist eine Schlaufe pro Fuss. Mit Schuhen oder Barfuss? Keiner ist sich sicher – die Mehrheit beschliesst ihr Glück sockig zu versuchen. Aber erst mal muss die Düne erklommen werden. Lift? Fehlanzeige. Erschöpft aber hochmotiviert sind wir auf der Spitze der Düne angelangt. Da wir alle clevere Kerlchen sind, dämmert es uns dass uns das nach jeder Abfahrt bevorsteht. Sehnsüchtige Gedanken an Schweizer Sessellifte.

Doch die Neugier der Sportsfreunde siegt. Schliesslich muss noch mindestens ein Aktion –Schnappschuss gelingen, Beweisphoto für die Zuhausegebliebenen. Die sich gerade mit Dauerschnee amüsieren. Während wir in Shorts und T-Shirt mal wieder die Sonnencreme im Auto haben liegen lassen – welches sich hinter besagter Düne befindet. Also unerreichbar weit weg.

Schliesslich wagt sich der Mutigste auf das Brett – welches sich keinen Zentimeter bewegt. Nach einigen (wenig professionell aussehenden) Hüftschwüngen setzt sich das Brett langsam in Bewegung. Die Spannung steigt. Die Geschwindigkeit auch. Dann geht alles recht schnell – Mr. Mutig liegt auf halber Höhe der Sanddüne in einem Sandhaufen, sein Brett setzt die Reise ohne ihn fort. Schnell das Grinsen unterdrückt- wer weiss was einem selbst bevorsteht. Schnell sind wir völlig eingestaubt, erschöpft und jeglicher Illusionen beraubt, dass das als Snowboarder ja wohl ganz easy ist. Aber glücklich. Die Kunst ist, einfach nichts zu tun, was mit Snowboarden zu tun hat. Sand und Schnee sind halt doch nicht ganz das Gleiche...

Schliesslich gelingt das Erfolgserlebnis, bis ganz unten auf dem Brett zu bleiben – das Foto ist auch im Kasten. Die weniger talentierten Mitglieder der Gruppe sind auf Rodeln (= auf dem Brett sitzen) umgestiegen und amüsieren sich prächtig.

Nachmittags treten wir staubig, voller blauer Flecken und bester Laune den Heimweg an. Nächste Woche geht’s dann Kite-Surfen. Kann ja wohl nicht so schwer sein... (;


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