Wednesday, June 30, 2010

Der mit dem ‚Wolwedans‘ – Namib Rand Nature Reserve – eine Vision in die Tat umgesetzt…

Man stelle sich folgende Ingredienzien für die perfekte Erholung vor – die totale Stille einer wüstenartigen Landschaft, unglaubliche Panoramen wohin man blickt, wilde Tiere hinter der nächsten Düne und eine visionäre Grundhaltung eines Geschäftsmannes aus Windhoek, der seine Liebe für die Wüste entdeckt. Das ist die Namib Rand Nature Reserve und mittlerweile eben auch Erholungserlebnis der besonderen Art.

Albi Brückner – Deutsch-Namibianischer Unternehmer in der zweiten Generation mit großer Liebe zur Natur – kaufte Anfang der 80er Jahre von Bekannten in den Ausläufern der Namib-Wüste eine Schaffarm. Da er aber mit der Farm selbst nicht viel anfangen konnte und die Auswirkungen der extensiven Weidewirtschaft auf die sensible Flora und Fauna der Wüstenlandschaft nicht einfach so stehen lassen wollte, entwickelte sich in ihm eine Vision – die Vision eines privaten Naturschutzgebietes, dass es der Landschaft wieder ermöglichen sollte sich zu erholen. Was mit dem Ankauf von dreizehn weiteren Farmen und dem demontieren der Begrenzungszäune begann, entwickelte sich in den darauffolgenden Jahren zum größten privaten Naturschutzraum im südlichen Afrika. Das Namib Rand Naturreservat – als Nationalpark kann man es aufgrund der nicht vorhandenen Unterstützung des Namibianischen Staates nicht bezeichnen - erstreckt sich mittlerweile über 185.000 ha sich prächtig erholendes und vor Tierleben strotzendem, sehr sanft erschlossenem Land. Nachdem sein Sohn Stephan 1995 auf seine Bitte hin und nach abgeschlossenem Studium von Deutschland nach Namibia zurückkehrte entwickelten beide gemeinsam die Idee diesen einmaligen Naturraum zum Einen sanft für Touristen zu öffnen und zum Anderen die damals noch als einmalig einzustufende Einstellung, dass alle Einrichtungen, den gerade eben von Menschenhand zurückeroberten Naturraum nur sanft beeinflussen sollten bzw. komplett ohne Spuren zu hinterlassen wieder abgebaut werden könnten, wenn das Projekt ‚Wolwedans‘ einmal von der Wüste zurückverlangt werden sollte. Diese angestrebte und in jedem Detail gelebte Symbiose von Natur und Tourismus wurde jedoch von Stephan um eine paar weitere Zutaten erweitert. Bemerkenswerterweise werden vorrangig die Gemeinden der nächsten Ansiedlungen mit in die Pläne der ‚Wolwedan-Camps‘ einbezogen. Vom beim Aufbau der Camps helfenden Bauarbeiter, der in Stephans initiiertem Namibianischen Institut für kulinarische Lehre (NICE – Namibian Insititute for culinary education) zum Koch ausgebildet wurde, bis hin zu Kleinkrediten, die an Bewohner des nahegelegenen Ortes Maltahöhe vergeben werden, um diesen Leuten den Start beispielsweise einer Wäscherei oder Bäckerei zu ermöglichen und eines eigens kreierten Ablegers einer Tourismusschule, werden hier wirklich teils unorthodoxe Wege gegangen, um eben einen nicht alltäglichen Ort, um nicht alltägliche Menschen und mögliche Erlebnisse zu bereichern. Alles Errungenschaften, die zwar durchaus auch im Sinne der weltentrückt angesiedelten Camps sind, jedoch auch die lokalen Gemeinden bzw. deren Mittelstand und damit auch Namibia stärken sollen. Zusätzlich zu dieser Menschlichkeit die dieser neu geschaffene Nationalpark dadurch erhält, wurde die Idee geboren und umgesetzt, die Bettenanzahl, die im Naturreservat vorhanden ist, auf eine sich an der Größe des Naturreservates orientierende festgelegte Anzahl zu beschränken. Demnach wird das Namib Rand Naturreservat von nun an keine zusätzlichen Übernachtungsmöglichkeiten mehr bekommen, womit einer zusätzlichen Entfaltung der Tierwelt nichts mehr im Wege steht und einem erneuten Eingriff in das empfindliche Ökosystem gleich von Beginn an Tür und Tor verschlossen werden. Ein erster großer auf diesen selbst auferlegten Regeln aufbauender Erfolg war die 2009 erfolgreich abgeschlossene Auswilderung von fünf Gepardenmännchen in die unglaublich schöne und weitläufige Landschaft des Naturreservates. Neben den Raubkatzen kann man hier sehr viele wilde Hundearten, wie Schakale oder Hyänen sehen, Zebras, Antilopen aller Art, Giraffen bzw. sehr viele Kleintiere und Vögel, die wüstenartige Zonen zu Ihrem bevorzugten Lebensraum zählen.

Wenn man heute hier auf einer der vielen Dünen die lediglich manchmal vom Zirpen der Insekten gestörte Stille und die Aussicht auf die weltentrückten und von einem Sonnenuntergang der besonderen Art rötlich gefärbten Berge genießt, kann man sich vorstellen warum Albi Brückner damals nicht mehr ruhig schlafen konnte, ehe seine Vision eines einmaligen Naturschutzraumes Wirklichkeit wurde. (Quelle: http://www.elontours.at/)

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